HKR 2016

Das waren die 76. Hahnenkamm-Rennen 2016

Das waren die 76. Hahnenkamm-Rennen 2016
24.01.2016
Die 76. Hahnenkamm-Rennen standen im Vorfeld im Zeichen des Jubiläums „50 Jahre alpiner Skiweltcup“. Aufbauend auf dem Pioniergeist der Altvorderen, den Erkenntnissen der Vergangenheit und der Gegenwart stellt die Ausrichtung der internationalen Hahnenkamm-Rennen den Veranstalter alljährlich vor die alles beherrschende Herausforderung: Große Traditionen beizubehalten und gleichzeitig die Visionen der Zukunft zu realisieren. An den Renntagen war das Wetter gewohnt der Taktgeber, Freitag und Sonntag unter besten Bedingungen, am Samstag erlebte die Abfahrt den ersten Abbruch in der HKR-Geschichte. 87.000 Besucher an drei Renntagen Bei den 76. Hahnenkamm-Rennen wurden rund 87.000 Besucher gezählt, davon entfielen rund 20.000 auf den Freitag, 45.000 auf den Samstag und 22.000 auf den Sonntag.   120 Stunden Live-Übertragung im Fernsehen Das Medieninteresse an den Kitzbüheler Hahnenkamm-Rennen ist enorm: Allein in Europa übertragen heuer 22 TV-Stationen die Hahnenkamm-Rennen live. Eurosport sorgt für europaweite Live-Übertragung in alle europäischen Länder, Eurosport Asien beliefert fast alle asiatischen Staaten mit Berichten von Streif und Ganslernhang. In den USA sind die Sportübertragungen aus Kitzbühel live und zeitversetzt auf NBC Sports zu sehen. Unter den weltweiten TV-Stationen, die live von den Hahnenkamm-Rennen berichten, befinden sich „Exoten“: SBS in Korea, J-Sports in Japan und Globosat in Brasilien. Die packenden Fernsehbilder aus vom Hahnenkamm sieht ein millionenweites Publikum, besonders am Samstagabend gibt es kaum eine TV-Station in der Welt, die nicht Bilder aus Kitzbühel und den Streif-Sieger in den News oder Sportsnews zeigt. Schneefall, tiefe Temperaturen und Sonnenschein im Wechsel Auf den Schneefall am Wochenende folgten während der Rennwoche Sonnenschein und tiefe Temperaturen mit Spitzenwerten von 20 Grad unter Null, dazwischen etwas Neuschnee. Freitag war der schönste Tag der Woche, strahlend-blauer Himmel, Sonnenschein und ca. – 15 Grad Celsius. Das Wetter am Samstag: Vorerst besser als erwartet, in der Früh setzten Schneeschauer ein, eine erwartete Wetterberuhigung erschloss sich gegen Mittag. Das Abfahrtsrennen wurde aufgrund des starken Windes im obersten Bereich der Rennstrecke um eine Stunde verschoben, das Rennen von der Mausefalle gestartet, später kam es zu erneutem Schneefall und Sichtbeeinträchtigung. Sonntag früh sonniges Winterwetter, die beiden Durchgänge wurden planmäßig gestartet. Bei zweiten Lauf war es erneut bewölkt, die Sichtverhältnisse beeinträchtigten die Athleten jedoch nicht.  Hahnenkamm Juniors – Premiere für ein niederländisches Team Die Nachwuchsförderung hat im K.S.C einen hohen Stellenwert. Deshalb ist auch der Hahnenkamm Juniors, der traditionell am Mittwoch der Rennwoche ausgetragen wird, ein bedeutender Wettkampf für die Skitalente von morgen. Heuer gingen zehn Mannschaften aus acht Nationen an den Start auf dem Ganslernhang, darunter erstmals ein Team aus den Niederlanden. Gewertet wurden je ein Riesentorlauf- und Slalom-Durchgang. Zur Halbzeit hatte es noch nach einem Überraschungserfolg der deutschen Mannschaft ausgesehen – im Slalomdurchgang allerdings bewiesen die Österreicher ihre Klasse und gewannen am Ende überlegen. Trainingsläufe wurden planmäßig durchgeführt Am Dienstag, 19. Jänner, konnte der erste Trainingslauf planmäßig ausgetragen werden. Der Franzose Adrien Theaux siegte mit 21 Hundertstelsekunden vor Hannes Reichelt und Aksel Lund Svindal (NOR). Max Franz stürzte in der Kompression und erlitt eine Knieverletzung. Den zweiten Trainingslauf am Donnerstag, 21. Jänner, dominierten die italienischen Athleten. Für die Bestzeit sorgte überraschend Mattia Casse, der mit der hohen Startnummer 47 seinen Landsmann Christof Innerhofer um 0,34 Sekunden auf den zweiten Platz verwies. Dritter und damit bester Österreicher wurde Vincent Kriechmayr (+ 1,03), der allerdings ein Tor ausgelassen hatte. Der in der Traverse gestürzte Tiroler Florian Scheiber erlitt einen Kreuzbandrisss und einen Riss des Meniskus.   Der Super-Freitag mit Super-G und Kombi-Slalom Sonnenschein, blauer Himmel und Temperaturen um – 15 Grad Celsius: Beste Bedingungen für die Austragung des Super-G, der von Beginn an spannend war. Kurzzeitig sah es im Super-G nach einer italienischen Dreifachführung durch Peter Fill, Mattia Casse und Dominik Paris, aus – bis Andrew Weibrecht Bestzeit fuhrh. Top-Favorit Aksel Lund Svindal nahm dem US-Amerikaner 0,31 Sekunden ab und gewann den Super-G. Dritter wurde Hannes Reichelt aus Österreich. Hahnenkamm-Kombination: Dreifachsieg für Frankreich Hattrick für Alexis Pinturault: Beim Kombi-Slalom unter Flutlicht setzte sich der Franzose überlegen durch und gewann nach 2014 und 2015 zum dritten Mal in Folge die Hahnenkamm-Kombination. Seine Mannschaftskollegen Victor Muffat-Jeandet und Thomas Mermillod-Blondin landeten auf Platz zwei und drei. Große Enttäuschung für Marcel Hirscher im Kombi-Slalom:  Mit einer hervorragenden Fahrt hätte sich der Salzburger wohl weit nach vorne geschoben, fädelte jedoch nach einem Übergang unglücklich ein.  Sein junger Mannschaftskollege Niklas Köck sammelte als 22. seine ersten Weltcup-Punkte. Der Abfahrtssieger von Kitzbühel 2016 heißt Peter Fill Starke Windböen in der Mausefalle war der Anlass für die Startverschiebung um eine Stunde. Die Verantwortlichen haben gehofft, dass sich die Windstärke verringert, da bei starken Böen der Mausefallesprung eine Gefahr für die Athleten wäre. Der Start wurde zur Mausefalle verlegt, das Rennen um 12.45 Uhr gestartet. Mit Peter Fill stand ein Überraschungssieger am Podest, der in Kitzbühel zum zweiten Weltcup-Triumph seiner Karriere fuhr. Für ihn ging damit ein Traum Erfüllung, wie er später bei der Pressekonferenz bekannt gab. Mit einer überragenden Fahrt über die gesamte Strecke setzte sich der Südtiroler vor den beiden Schweizern Beat Feuz (2.) und Carlo Janka (3.) durch. Im Fokus standen allerdings nicht nur die siegreichen, sondern leider auch die gestürzten Athleten. Georg Streitberger und Hannes Reichelt mussten nach ihren Unfällen am Hausberg – Streitberger erlitt einen Kreuzbandriss, Reichelt eine Knochenprellung - mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus St. Johann geflogen werden. Aksel Lund Svindal, der im selben Streckenabschnitt gestürzt war, konnte die Strecke allein verlassen, erlitt aber einen Kreuzbandriss und einen Riss im Meniskus. Dann stand die FIS-Jury vor einer schwierigen Entscheidung: Eine erneut eintreffende Wetterfront zwang die Verantwortlichen dazu, das Rennen nach 31 Läufern abzubrechen. Bei der nachfolgenden Mannschaftsführersitzung erklärte FIS-Renndirektor Markus Waldner ausführlich die Entscheidungen der Jury. Das vorhergesagte Wetterfenster zur Mittagszeit habe die Jury veranlasst, den Start um eine Stunde nach hinten zu verlegen. Wind- und Sichtverhältnisse seien um 12:45 Uhr sehr gut gewesen, so Waldner weiter. Zu den Stürzen stellte er klar, dass er nach dem Rennen den Streckenabschnitt Hausberg geprüft habe und die Piste dort in einem guten Zustand gewesen sei. Waldner: „Der Hausberg ist einfach eine Passage, in der selbst kleinste Fahrfehler zu einem Sturz führen.“ Der Abbruch des Rennens nach 31 Läufern sei auch zur Sicherheit der jüngeren und unerfahreneren Fahrer erfolgt. Der Slalom-Sieger heißt Henrik Kristoffersen Spannung pur am Ganslernhang: Nach dem ersten Durchlag lag der Deutsche Fritz Dopfer in Führung, gefolgt von dem Schweden Mattias Hargin. Für eine Überraschung sorgte der Österreicher Marco Schwarz, der sich mit 33 Hundertstel Rückstand knapp vor Marcel Hirscher und Alexander Khoroshilov (RUS) platzierte. Packend der zweite Durchgang: Henrik Kristoffersen stellt seine Weltklasse in Kitzbühel einmal mehr unter Beweis, mit 83 Hundertstel Rückstand legte der Norweger eine unglaubliche Fahrt hin und setzte sich an die Spitze. Mit nur drei Hundertstel Rückstand verpasst Marcel Hirscher knapp den Sieg und muss sich mit dem zweiten Platz zufrieden werden. Dritter wurde der Deutsche Fritz Dopfer.   Das Rahmenprogramm der 76. Hahnenkamm-Rennen Eröffnung der Rennwoche mit Denkmal-Enthüllung Die Rennwoche wird Dienstagabend im Legendenpark durch den Vorsitzenden des OK Hahnenkamm-Rennen, Michael Huber eröffnet. Der „Stein des Anstoßes“, ein von Franz Pfurtscheller entworfenes Weltcup-Denkmal im Legendenpark, wurde von Hansi Hinterseer, Olga Pall und Hanni Wenzel-Weirather enthüllt. Nach dem feierlichen Einmarsch der Nationen begrüßte der Michael Huber die Teilnehmer des Hahnenkamm-Juniors und hieß sie in Kitzbühel herzlich willkommen. Anschließend fand das Zeitzeugengespräch anlässlich des Jubiläums „50 Jahre Skiweltcup“ im Museum Kitzbühel statt. Auf dem Podium saßen Olga Pall, Hanni Wenzel-Weirather, Hansi Hinterseer, Stephan Eberharter und Sportwissenschaftler Michael Huber, Moderator war ORF-Sportjournalist Fred Lentsch. Die Gesprächspartner erinnerten sich an ihre aktive Sportlerkarriere und zogen einen Vergleich von der Vergangenheit zur Gegenwart. Einhelliger Tenor: Der Kitzbüheler Ski Club hat an der Gründung und an der Weiterentwicklung des alpinen Skiweltcups erheblich mitgewirkt und immer wieder neue Impulse gesetzt. Das Museum Kitzbühel hat anlässlich des Jubiläums „Geburt des Skiweltcups vor 50 Jahren“ auf der Kitzbüheler Seidlalm  dem Skiweltcup eine Sonderausstellung gewidmet. Das Treffen der Skilegenden Eine Veranstaltung hat am Donnerstag in der Rennwoche Tradition: Der K.S.C. heißt ehemalige Sieger von Streif und Ganslernhang alle Jahre bei einem Legendentreffen in Kitzbühel willkommen. Insgesamt sind 23 ehemalige Kitzbühel-Sieger der Einladung zu den 76. Hahnenkamm-Rennen gefolgt, darunter Marc Giradelli, Sepp Ferstl, Peter Wirnsberger, Leo Stock, Egon Zimmermann, Didier Cuche, Daniel Mahrer, Mario Matt, Manfred Pranger, Hans Knauss, Michael Walchhofer, Dumeng Giovanoli, Benni Raich, Günther Mader, Fritz Strobl, Willi Forrer, Daniel Defago. Empfang des Tiroler Landeshauptmannes Stadtmusik, Schützen und jede Menge Ehrengäste: Tirols Landeshauptmann Günther Platter lud zu einem Empfang in die Kitzbüheler Innenstadt. Unter seinen Gästen befanden u. a. Landwirtschaftsmininister Andrä Rupprechter, Präsidentschaftskandidat Andreas Kohl, der niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll sowie die Skilegenden Karl Schranz, Mario Matt und Manfred Pranger. Empfang von ÖSV und K.S.C. Der gemeinsame Empfang von ÖSV und K.S.C. vor dem Start des Abfahrtslaufes ist Tradition – ebenso wie die Ehrungen von Persönlichkeiten, die sich um das Hahnenkamm-Rennen verdient gemacht haben. Allen Mitgliedern des legendären Skiwunderteams von Kitzbühel (Christian Pravda, Toni Sailer, Anderl Molterer, Ernst Hinterseer, Fritz Huber und Hias Leitner), das in den 1950-er Jahren alle großen Skirennen der Welt gewann, wurde ein Sonderpreis des World Ski Awards gewidmet und von Sion Rapson übergeben. Eine ideelle Auszeichnung in Form einer Ehrennadel samt Urkunde überreichte der K.S.C.-Präsident und Vorsitzende des OK Hahnenkamm-Rennen, Michael Huber, welche die ARGE-Partner der Hahnenkamm-Rennen, die Josef Burger (Bergbahn AG Kitzbühel), Signe Reisch (Kitzbühel Tourismus) und Klaus Winkler (Stadtgemeinde) entgegennahmen. Ein der Schirmherren der Kitzbüheler Sportveranstaltung wurden mit derselben Auszeichnung bedacht: Tirols Landeshauptmann Günther Platter. Als besonderer Ehrengast wurden unter anderem Anneliese Schuh-Proxauf (Hahnenkammsiegerin von 1946) auf dem Empfang willkommen geheißen. Team Generali gewinnt die KitzCharityTrophy Das Team Generali mit Günther Mader, Arno Schuchter und Anton „Jimmy“ Steiner nahm die Trophäe jubelnd entgegen. Zweiter wurde das Team Gösser mit Michael Walchhofer, Michaela Dorfmeister und Hans Knauß. Die Sieger von 2015, das Team Toro Rosso mit Carlos Sainz, Fritz Tost und Max Verstappen, schaffte es heuer nur auf den dritten Podiumsplatz. Mit dem Erlös der KitzCharityTrophy kommt in Not geratenen Tiroler Bergbauernfamilien zu Gute. Konzept für Innenstadt überarbeitet Die Fanzone in der Innenstadt soll den gleichen Qualitätsstandard erreichen wie im Veranstaltungsgelände der Hahnenkamm-Rennen. Das ist die Vorgabe, die immer wieder neu überarbeitet wird. Die Stände bieten unterschiedliche Verköstigungen an, die Preise sind moderat. Die Höchstgrenze bei nicht-alkoholischen Getränken liegt bei 2,50 Euro. Zwanzig Beschallungstürme begleiten die Fans durch die Stadt bis zum Veranstaltungsgelände. Dazu gibt es fünf Videowände mit Ton in der Innenstadt und ein eigenes Fan-TV-Team wird Stimmen von Zuschauern einfangen. Auf Knopfdruck können Informationen im Renngelände und in der Innenstadt gleichzeitig an die Zuschauer übermittelt werden. Die Videowände werden genützt, um immer wieder aktuelle Themen vom Zielgelände einzuspielen. MasterCard sorgte heuer erstmals für das Zahlungssystem vor Ort. „Dank MasterCard hatten Fans erstmalig die Möglichkeit, an allen wichtigen Touchpoints des Events ohne Bargeld zu bezahlen. Wieder einmal setzen die Hahnenkamm-Rennen damit neue Standards bei der Servicequalität“, freut sich Michael Huber, Präsident des Kitzbüheler Ski Club (K.S.C.). Zudem bietet MasterCard zahlreiche Überraschungen und exklusive Vorteile bei den Rennen. So erlangt man mit der MasterCard Fastlane schnelleren Zugang zum Zuschauerbereich. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen beim 77. Hahnenkamm-Rennen vom 17. bis 22. Jänner 2017!