HKR Kitzbühel

Ein Katalog als Fest für Augen und Geist

17.01.2025

Im Museum Kitzbühel wurde am Donnerstagabend gemeinsam mit dem Kitzbüheler Ski Club der Katalog zur aktuellen Sonderausstellung "Kitzbühel Winter.Wunder.Land“ vorgestellt. Aufhorchen ließ dabei Bürgermeister Klaus Winkler: „Alle Mitglieder des Kitzbüheler Ski Clubs dürfen die Ausstellung kostenlos besuchen.“ Sie läuft noch bis 19. April. 

„Als Kunsthistoriker, der ich bin, hätte ich mir nie gedacht, dass ich einmal eine Präsentation zusammen mit einem Skiclub haben werde“, sagte Michael Rainer am Donnerstagabend im gut gefüllten Veranstaltungssaal des Museums Kitzbühel.  „Es freut mich aber umso mehr, dass sich das aus dieser Ausstellung ergeben hat“, ergänzte der Kurator der aktuellen Sonderausstellung „Kitzbühel Winter.Wunder.Land“, die nicht nur hervorragend ins Museum passt, sondern auch zum Kitzbüheler Ski Club, wird er (und die Geschichte seines Logos) doch in einem der Ausstellungsräume selbst zum Thema. 

Anlass des Abends, der Kultur und Sport gesellig vereinte, war die Präsentation des 112 Seiten starken Kataloges zur Sonderausstellung „Kitzbühel Winter.Wunder.Land“, die noch bis 19. April zu sehen ist. Und womöglich wird sie regelrecht gestürmt, denn Kitzbühels Bürgermeister Klaus Winkler verkündete auf dem Podium die „spontane Idee“, dass alle Mitglieder des Kitzbüheler Ski Clubs die Ausstellung kostenlos besuchen dürfen: „Und das nicht nur einmal, auch mehrmals. Ich hoffe, dass dieses Angebot auch viele einheimische Mitglieder annehmen, denn es gibt viele Eindrücke zu sehen, die nicht jeder kennt.“

Michael Huber, Ski Club-Präsident und OK-Chef der Hahnenkamm-Rennen, freute sich riesig: „Dass unser Bürgermeister alle Club-Mitglieder einlädt, finde ich schon unglaublich. Man stelle sich vor, es kommen alle 10.000! Aber wir werden es entsprechend bewerben.“ Angetan hat es ihm aber auch der Star des Abends: „Der Katalog ist ein Wahnsinn! Und auf meinen Wunsch ist er zweisprachig – Deutsch und Englisch.“ Glücklich und dankbar war naturgemäß auch Museumsdirektor Wido Sieberer: „Skiclub-Präsident Michael Huber ist bekanntlich sehr geschichtsaffin, demnach haben wir Museumsleute und Archivare im Stadtarchiv mit ihm relativ leichtes Spiel. Die Zusammenarbeit war und ist immer eine sehr gute, wir möchten dem KSC für die Unterstützung bei der Präsentation des Ausstellungskataloges herzlich danken.“

Die von Michael Rainer kuratierte Ausstellung „Kitzbühel Winter.Wunder.Land“ zeigt die ältesten fotografischen Aufnahmen der Stadt und ihre druckgrafischen Vorlagen aus dem 19. Jahrhundert. Sie beleuchtet Mechanismen der Vermarktung und Popularisierung der bis heute gebräuchlichen Klischees des Wintersports und denkt über die frühe massenmediale Verbreitung von Wahrnehmungen der Stadt und ihrer umgebenen Landschaft nach. „Es geht um die Zeit, als die ersten Winter- und Wintersportfotos entstanden sind und Kitzbühel damit als Wintersportplatz erfunden worden ist. Das war bereits vor 1914“, sagt Wido Sieberer. Aus diesen Fotos und Bildern, unter anderem von Alfons Walde, ist ein Bild von Kitzbühel entstanden, das für die Bewerbung genützt wurde. Die „Marke Kitzbühel“ hat sich daraus in den 1920er- und 1930er-Jahren entwickelt, manifestiert u.a. im Logo der Walde-Gams.

Der von Johanna und Stefan Rasberger gestaltete Katalog ist die Sonderausstellung zum Blättern, Lesen und Staunen. Es finden sich darin Texte von Museumsdirektor Wido Sieberer, Stellvertreterin Marianne Erber und Kurator Michael Rainer, die sich etwa der Entwicklung des Kitzbühel-Logos, der Walde-Gams, widmen. Ein Fest für Augen und Geist sind die 55 Bilder aus dem winterlichen Kitzbühel der Vergangenheit, teils aus dem 19. Jahrhundert.  

„Viele Bilder aus dem Katalog wünschen wir uns auch nächste Woche während dem 85. Hahnenkamm-Rennen“, sagt Michael Huber und er möchte in diesen Tagen, wenn die Skiwelt nach Kitzbühel blickt, auch die Kultur seiner Heimat bewerben: „Wir werden alle akkreditierten Ehrengäste, also rund 4000, anschreiben und auf diese Ausstellung aufmerksam machen.“ Denn viele von ihnen sind tagelang in der Stadt und in der Hahnenkamm-Woche hat das Museum von Dienstag bis Freitag zwischen 14 und 18 Uhr geöffnet. Den Katalog gibt es im Museums-Shop zum Preis von 19,90 Euro. 

Foto © K.S.C.alpinguin


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