Ein Wasserwerfer Marke Hahnenkamm
Um den Einsatz von Wasser bei den Präparierungsarbeiten auf Streif und Ganslern noch effektiver zu machen, adaptierte Andreas Schipflinger einen Güllewerfer. 40 Stück hat er davon inzwischen schon hergestellt. Nicht nur für die Rennen in Kitzbühel.
Entlang von Streif und Ganslernhang arbeiten vor und während den Rennen nicht nur viele fleißige Hände, sondern auch kreative Geister. So etwa Andreas Schipflinger, Streckenabschnittsleiter auf der Seidlalm, gelernter Maschinenschlosser und „Erfinder“ des Wasserwerfers Marke Hahnenkamm. Er adaptierte einen landwirtschaftlichen Güllewerfer so gekonnt, dass er inzwischen bereits 40 Stück hergestellt hat.
„Meine Kollegen haben einmal einen Güllewerfer auf der Querfahrt getestet und festgestellt, dass man damit viel mehr Wasser auf die Strecke bringt, als mit dem Sprühbalken“, erinnert sich Andreas Schipflinger an die Ausgangsposition. Ein paar Adaptierungen waren aber noch notwendig, um daraus einen – wie er sagt – „praktischen und handlichen Wasserwerfer zu machen“. 25 bis 30 Kilo wiegt ein Stück und zehn davon befinden sich entlang der Streif in den Materialhütten: „Der Handbremshebel reguliert den Zufluss bzw. die Öffnung. 40 Meter Wurfweite sind problemlos drin.“
Bis er einen Wasserwerfer adaptiert hat, benötigt Andreas Schipflinger rund einen Tag: "Die Metallteile habe ich früher selbst geschnitten, inzwischen wird uns das von Profis in Fieberbrunn präzise gelasert.“
Die Ergänzung zum Sprühbalken erfreut sich nicht nur auf der Streif großer Beliebtheit, auch auf Weltcupstrecken in Saalbach-Hinterglemm, Alta Badia, Val-d’Isère und in den USA setzt man auf die Innovation von Andreas Schipflinger. Auch die ORF-Dokumentation „Die stillen Helden der Streif“ hat ihn in der Werkstatt besucht – Ausstrahlung am 17. Jänner um 20.15 Uhr in ORF 1.
Aber wozu werden Weltcup-Strecken überhaupt mit Wasser bearbeitet? „Damit die Piste kompakt ist und von oben bis unten die gleichen Verhältnisse aufweist. Im Idealfall von Startnummer 1 bis zum letzten Athleten“, klärt Andreas Schipflinger auf.
Foto © K.S.C./alpinguin