Hauptsache genug Schnee und Tee
Peter Feeg hat wohl eine der schönsten Aufgaben auf dem Hahnenkamm: Er betreut und bewirtet die Gäste im Starthaus. Darunter auch die sehr bescheidenen Athleten. Mit einer Ausnahme.
In einer Welt der Anglizismen und teilweise völlig unverständlichen Berufsbezeichnungen wirkt der Titel von Peter Feegs Aufgabe beim Hahnenkamm-Rennen (wie auch das restliche Jahr) wie aus der Zeit gefallen: Er ist Starthauswart. Aber so trocken, wie er klingt, ist dieser Job nicht – im Gegenteil. Peter Feeg verantwortet wohl das schönste und (seit dem Umbau 2020) modernste Starthaus zwischen Kanada und Japan – aber vor allem dessen Gäste. Und davon hat er in Tagen wie diesen reichlich: „Wir sind dafür verantwortlich, dass es den Rennläufern an nichts fehlt und dass sie sich in Ruhe vorbereiten können. Wir bieten ausgewählten Skiclub-Partnern einen Blick hinter die Kulissen und kümmern uns selbstverständlich um unsere eigenen Mitarbeiter.“ Damit meint Peter Feeg etwa die Pisten- und Sicherheitscrew des Skiclubs, die sich seit Wochen um die Präparierung der Streif kümmert: „Vor allem bei schlechtem oder kaltem Wetter ist es für unsere ,Pistenkünstler‘ wichtig, dass sie sich bei uns aufwärmen können und dass immer heißer Tee parat steht.“ Unterstützt wird Peter Feeg, ein gebürtiger Wiener, dabei u. a. von Heinz Rieser, einer – wie er sagt – „Kitzbüheler Gastronomielegende“ mit großem Herzen – für Gäste und den (Ski-) Sport.
Während der Rennwoche hat das Starthaus einen sehr großen Bruder: die Energy Station. Auf seinen Nachbarn ist Peter Feeg „sehr stolz, denn die Energy Station ist etwas Einzigartiges, das es im ganzen Skizirkus nicht gibt.“ Auch hier können sich die Athleten in aller Ruhe vorbereiten, sich massieren lassen, auf das Ergometer setzen oder die Konkurrenz (via Panoramafenster oder TV) auf der Strecke beobachten. Gibt es von den Athleten Sonderwünsche im Starthaus? Einen besonders starken Espresso etwa oder Kamillentee vor dem ersten Mal Streif? „Nicht wirklich, sie sind alle sehr bescheiden“, sagt Peter Feeg. Nur bei einem Punkt sind Kriechmayr, Odermatt, Kilde und Co heikel: „Am wichtigsten ist es für alle, dass wir im Startbereich genügend Schnee haben, in den sie ihre Schuhe eingraben können.“
Foto © K.S.C./alpinguin