Im Interview: Karl Schranz
Herr Schranz, wie sehen Sie die Entwicklung der Hahnenkamm- Rennen? Kitzbühel macht das alles sehr gut, da kann man ruhig ein Kompliment aussprechen. Der Schnee kommt zum Glück auch immer genau dann, wenn man ihn braucht. Noch dazu ist jetzt alles einfach, viel exakter als zu unserer Zeit. Auch die Pokale sind schöner geworden. Zu Ihrer Zeit waren die Rennen noch nicht so streng organisiert, bedenkt man, dass Sie ständig von Fans umringt waren. Wie haben Sie das miterlebt? Nein, so chaotisch war das nicht. Wenn man sieht, wie sich die Menschen freuen, hat man diese gern um sich. Ich erinnere mich noch, als ich in der Nähe vom Bahnhof wohnte und mir einige Fans bis vor die Tür nachgelaufen sind- das war 1970, da habe ich zwei Mal nacheinander gewonnen. Was verbinden Sie mit Kitzbühel? Wenn man dahin zurückkehrt, wo man einmal gewonnen hat, ist das immer ein schönes Erlebnis. Und mit Kitzbühel verbinde ich immer positive Erinnerungen. Wenn man auf der Streif unter den besten 5 war, war man super - der Rest zählte nicht. Welchen Stellenwert haben die Hahnenkamm-Rennen im Weltcup? Einen hohen! Kitzbühel muss sich zum Beispiel für keine Weltmeisterschaft bewerben, weil sie hier mit den Hahnenkamm-Rennen eine eigene „kleine Weltmeisterschaft“ haben. Und das ist das Bestmögliche - ihr seid ein Vorbild für alle. Welche Ratschläge können Sie den Athleten von heute geben und wer zählt zu Ihren Favoriten? Einen Rennläufer kann man keinen Tipp geben- jeder fährt für sich selbst. Wer gewinnt, ist mir eigentlich egal. Nur schade, dass mit Mayer und Franz zwei gute Fahrer ausgeschieden sind.