Viele Injektionen für die Streif
Um die Rennstrecke kompakter und widerstandsfähiger zu machen, wurde unterhalb der Mausefalle mit einem Injektionssprühbalken gearbeitet. Ein fast meditativer, sicher aber effektiver Vorgang.
Dieser Tage ist es auf, neben und über der Streif zumeist nicht ganz leise. Für gewöhnlich besteht die geschäftige Geräuschkulisse aus Rotorblättern, Pistenmaschinen, Skidoos oder lauten Kommandos, die über die Streckenabschnitte hallen. Am Donnerstagvormittag herrscht im Bereich Mausefalleboden beinahe meditative Stille, die nur durch regelmäßige Zischlaute unterbrochen wird. Sieben Männer des Pistenteams ziehen dabei einen 60 Meter langen Schlauch behutsam quer über die Strecke und setzen ihn wieder ab: „Pssssssss“, macht es aus unzähligen Düsen. Dieser Vorgang wird fast eine Stunde lang praktiziert – alle 20 Zentimeter, bis zur Einfahrt in den Steilhang.
Aber was passiert hier? Das Pistenteam arbeitet mit einem sogenannten Injektionssprühbalken und der spritzt Wasser kegelartig in den Schnee. Diese Kegel treffen sich in 20 bis 30 Zentimeter Tiefe und verbinden sich zu einem durchgehenden Untergrund. Gleichzeitig entstehen während der Bearbeitung auch noch tausende kleine Löcher in der Piste. Wenn die Arbeit mit dem Sprühbalken beendet ist, fräst eine Pistenmaschine den Abschnitt ein und den Rest erledigen dann die (hoffentlich) tieferen Temperaturen. „Wir machen das, um eine kompakte Auflage herzustellen. Die Bearbeitung mit dem Balken macht die Strecke hart und widerstandsfähig“, sagt Markus Ziepl, der seit fünf Jahren zum Pistenteam gehört. Worin unterscheidet sich die Bewässerung der Streif mit dem Sprühbalken und den Wasserwerfern? „Wenn wir mit Wasserwerfern arbeiten, muss gleichzeitig die Pistenmaschine im Einsatz sein. Denn zuerst ,knödelt‘ die Maschine den Schnee auf, dann geben wir Wasser dazu und anschließend arbeitet die Maschine den Schnee wieder ein. Mit dem Sprühbalken können wir nacheinander arbeiten: zuerst wir, dann die Pistenmaschine.“ Und hat die Arbeit mit dem Balken etwas Beruhigendes? „Sie ist hier im Mausefalleboden ganz nett, weil es ein flacherer Abschnitt ist. In steileren Bereichen fühlt es sich schon anders an“, sagt Markus mit einem Schmunzler.
Foto © K.S.C./alpinguin