Abfahrt
Sie gilt als eine der schwierigsten Abfahrten der Welt, die Streif. Ausgetragen wird die Königsdisziplin am Hahnenkamm nach dem, ebenfalls zu den Klassikern zählenden, Lauberhornrennen im schweizerischen Wengen. 1937 wurde erstmals auf der heutigen Streif gefahren. Das erste Rennen entschied der Österreicher Thaddäus Schwabl mit einer Zeit von 3:53,1 Minuten für sich. Den bis heute gültigen Streckenrekord hält Fritz Strobl, er überquerte im Jahr 1997 nach 1:51,58 Minuten die Ziellinie.
Steckbrief
Streckenname | „Streif“ |
Start | 1.665m |
Ziel | 805 m |
Höhendifferenz | 860 m |
Streckenlänge | 3.315 m |
Durchschn. Neigung | 27% |
Max./Min. Neigung | 85% / 2% |
FIS Homologation | 8644/10/07 |
Der Start
„Es gibt keinen Startraum wo so eine Stille herrscht wie auf der Streif. Da ist eine ganz besondere Atmosphäre.“
Von Beginn an galt die Streif als besonders. Aus dem 1.665 Meter hoch gelegenen Starthaus geht es in den Startschuss. „Es gibt keinen Startraum wo so eine Stille herrscht wie auf der Streif. Da ist eine ganz besondere Atmosphäre“, erzählt OK-Chef Michael Huber.
DIE MAUSEFALLE & DER STEILHANG
„Ein technisches Gustostück im Weltcup“
Auf dem 160 Meter langen und 51 Prozent steilen Starthang erreichen die Rennläufer nach nur 8,5 Sekunden die Mausefalle. Es folgt der erste Sprung, der zugleich auch der Weiteste ist. Bis zu 80 Meter fliegen die Athleten auf dem mit 85 Prozent Gefälle steilstem Stück der Streif. Die Geschwindigkeit steigt auf 110 bis 120 Kilometer pro Stunde (km/h) an. Das „Karussell“ vor der Steilhangeinfahrt entscheidet in großem Maße über Sieg oder Niederlage. Kurzzeitig müssen die Läufer Fliehkräfte von 3,1 g aushalten.
DER BRÜCKENSCHUSS, DAS GSCHÖSS & DIE ALTE SCHNEISE
Mit möglichst viel Geschwindigkeit geht es anschließend in den Brückenschuss und das Gschöss. „Dort muss man gleiten können“, berichten Insider, ein schneller Ski und gute Kondition sind gefragt. Mit einem kleinen Sprung geht es in die schräg hängende „Alte Schneise“ rein und zur Anfahrt auf den Seidlalmsprung.
DER SEIDLALMSPRUNG
Seit 1994 gibt es den Seidlalmsprung, es ist genau die Mitte der Rennstrecke. In tiefer Hocke fahren die Athleten auf den Sprung zu, ohne zu sehen, was danach kommt. Nur keinen Fehler machen! Hier muss im Sprung nach rechts gedreht werden, um die Einfahrt zur langgezogenen Seidlalmkurve gut zu erwischen.
DER LÄRCHENSCHUSS & HAUSBERG
Nach einem beinahe 90° Turn kommt man in den Lärchenschuss, Anfahrt Oberhausberg. Anschließend an ein energieraubendes „S“, bei dem man nicht zögern darf, springt man über die Hausbergkante in eine Kompression, gefolgt von einem fordernden Linksschwung, in die Hausberg Querfahrt.
Die Piste wird unruhiger, die Muskeln brennen, die Athleten werden durchgeschüttelt und vor allem muss die Ideallinie gehalten werden. Höchste Anforderungen an Mensch und Material werden bei 100 bis 110 km/h auf der Querfahrt verlangt.
DER ZIELSPRUNG
Dann kommt der Zielsprung, Hocke und runter geht es zum Zielsprung, höchste Geschwindigkeiten werden hier gefahren, bis zu 150 km/h. Die Kompression vor dem Zielsprung drückt die Rennläufer regelrecht auf die Piste und anschließend heben sie in den finalen Zielhang ab. Die Zuschauer feuern die Rennläufer nochmals richtig an. Endlich das Ziel, abschwingen und ein schneller Blick auf die Zeituhr. Enttäuschung und Freude liegen hier eng beieinander. Sieger sind sie alle, die die Streif bewältigen.